Samstag, 15. Oktober 2016

Unser erster Field Visit / Watershed Project



Mit Laptop, Kamera und Zettel und Stift ausgestattet startete unser erster Field Visit. Viele Informationen bekamen wir vorher nicht, wir wussten lediglich, dass wir das Watershed Projekt zwei ganze Tage besuchen werden. So machten wir uns auf den Weg ins Ungewisse. Das Watershed Project ist ein Projekt, dessen Ziel es ist, die Situation der marginalisierten Bauern im Vathikudy Panchayath durch nachhaltige und effektive Verwendung von Ressourcen zu verbessern. In den zwei Tagen war es uns möglich Einblicke in sowohl soziale, ökologische als auch ökonomische Maßnahmen zu erhalten.
Das Besondere an der Arbeitsweise in diesem und in anderen Projekten ist, dass lediglich Hilfe zur Selbsthilfe geleistet wird. Zu Beginn erklärt VOSARD in verschieden Gemeinden das Prinzip der Selbst-Hilfe-Gruppen. Diese müssen von der Gesellschaft selber initiiert werden und stehen damit in keinem Abhängigkeitsverhältnis zu VOSARD. Mitarbeitern VOSARDs bieten verschiedene Informationsveranstaltungen zu Landwirtschaft, medizinischem Grundwissen und Führungstraining an. Die Selbst-Hilfe-Gruppen bestehen aus 10-20 Mitgliedern und treffen sich wöchentlich. Dabei werden nicht nur Probleme ausgetauscht, sondern auch kleine Mengen an Geld gesammelt. Dieses Geld steht den Mitgliedern in von Form von kleinen Krediten zur Verfügung, die genutzt werden können, um einkommen schaffende Maßnahmen zu ermöglichen.


Ziegenhaltung als Einkommen schaffende Maßnahme
Wir haben mehrere Farmer besucht, die sich mit Hilfe der Mikrokredite eine Kuh gekauft haben. Diese liefert nicht nur frische Milch für Familie und Verkauf, auch der Kuhdung kann effektiv genutzt werden. Zum einen kann er kompostiert werden und als organischer Dünger genutzt werden und zum anderen eignet sich auch der Dung zum Verkauf.
Außerdem haben wir einige Bauern besucht, denen der Bau einer Biogasanlage ermöglicht wurde. Den Kuhdung wird in einen unterirdischen Behälter geleitet. Dort entwickelt sich Methangas, welches nun zum Kochen auf dem Gasherd benutzt werden kann. Der Dung von ein bis zwei Kühen liefert genug Gas zum Kochen für eine fünfköpfige Familie.
Ein Regenwassertank, der bis zu 10.000 Liter fasst
Eine weitere Maßnahme des Projekts sind Regenwassertanks. In diesen werden während der Regenzeit ca. 10.000 Liter Wasser aufgefangen, auf die die Familie während der Trockenzeit zugreifen kann. Dadurch sparen die Familien nicht nur Geld und verbessern ihre Lebensqualität, sie werden auch zunehmend unabhängiger.
Schon während der Feldbesuche ist uns schon aufgefallen, wie unglaublich autark die Bauern sind und sich selber versorgen können. Anders als in Deutschland bauen die Landwirte nicht nur ein einziges Produkt an, sondern betreiben im kleinen Rahmen Subsistenzwirtschaft. Fasziniert waren wir von der Lebensweise unserer Gastfamilie. Morgens tranken wir einen Tee mit frisch gemolkener Ziegenmilch und anschließend bereitetet wir die Bohnen aus dem eigenen Garten mit ihrem eigenen Pfeffer zu. Die Familie baut von Mangos, Kakaobohnen, über Koriander, Ingwer und Tamarinde, bis hin zu Gummibäumen alles Mögliche an.
Die Gummibäume werden früh morgen angeschnitten
und den Tag über wird die elastische Masse aufgefangen

Was über den Eigenedarf hinaus geht wird verkauft. Nicht nur die Unabhängigkeit der Bauern hat uns fasziniert, auch das Leben in einer Familie haben wir sehr genossen. Morgens sind wir um 6 Uhr mit der Mutter aufgestanden und haben verschiedene indische Gerichte ausprobiert. Falls ihr euch für die indische Küche interessiert, schaut doch mal bei unserem Kochbuch vorbei.
Für mehr Informationen über das Watershed Project schaut euch doch den Film unserer Vorgänger Paul und Felix an oder schaut auf der VOSARD Website vorbei.

Website: https://www.vosard.org
Video:     https://www.youtube.com/watch?v=wpDPhWZQ28o


Unsere Gastschwestern sorgten bei uns für ordentlich Unterhaltung


We started our first field visit armed with our laptop, camera and pen and paper. The only thing we knew about our trip was that we would stay two days at the Watershed Project from VOSARD.
The overall objective of the watershed program is the improvement of the economic situation of the rural population in the Idukki district through sustainable and efficient use of resources and income generating activities. Within the two days we learned a lot about the social, economic and ecological measures that are taken by VOSARD.
The NGO itself only provides capacity building to the people. In the beginning VOSARD gives information about self-help groups (SHGs), which then have to be formed by the people themselves. Thus the community becomes independent. Project s taff provides information about agricultural methods, medical knowledge and gives leadership training. The SHGs consist of 10 to 20 members which meet weekly. The members do not only discuss certain problems and fears but also collect weekly contributions. These contributions can be used by members as small loans to afford income generating activities like a cattle or goat rearing unit.
Cattle as income generating activity
We visited some farmers that purchased a cow through this micro credit system. The cow provides the family with fresh milk that they can sell. Additionally, the cow dung can be used efficiently by composting the dung and using it as an organic fertilizer. Additionally we visited many farmers who built themselves a biogas plant. They use the generated gas methane from the cows’ excrements for cooking. One to two cows provide enough gas for a five-headed family. The cow dung is stored in a container under the surface and tubes lead the gas directly into the gas cooker in their kitchen.
Not only biogas plants increase the livelihood of many farmers. Rainwater storage tanks help the farmers collecting rain water in the rain season which can be used in the dry season. One rainwater tank can store around 10000 liter water.  Such measurements save the families a lot of money and increase their independency.
During the field visit we were really impressed by the autarchy of these farmers. The variety of vegetables, spices, fruits etc. in the garden of our guest family fascinated us totally. With a cup of tea with fresh goat milk in the morning we strolled around in their garden discovering coconut palms, mango, cocoa and rubber trees, ginger, tamarind and many more nourishments!

All in all the field visit was a very enriching experience and we look forward to discovering even more about VOSARDs projects in real life on other field visits.

Feel free to click on the following link if you’d like to inform yourself even more about the watershed project.


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