Dienstag, 20. September 2016

Heute rot, morgen grün?/ Indian clothing

Indien, das Land der farbenfrohen buntgemusterten Stoffe.

Man denkt an meterlange, verzierte Stoffe, Frauen mit einem roten Punkt auf der Stirn und Goldschmuck in einer Kulisse wie in tausend und einer Nacht.
Doch mal wieder können wir nur sagen: Indien ist um einiges vielseitiger. Wenn man hier im Süden Indiens, in Kumily, durch die Straßen läuft, begegnen einem nicht nur Frauen in Sari oder Churidar, sondern genauso Frauen mit Kopftuch oder Niqab, wie auch Frauen in Jeans und einer Bluse oder einem T-Shirt. Auch die Männer sieht man sowohl in Jeans und Hemd, als auch in Dhoti oder Lungi.
Trotzdem sind uns bereits einige versteckte Dresscodes aufgefallen:
So trägt man als Frau generell Hosen, die die Knöchel bedeckten und eher weitere und längere Oberteile. In Kerala trägt man an Feiertagen als Mann einen weißen Dhoti, als Frau den typischen weiß-goldenen Kerala Sari.
 
Die typische Kerala Sari in weiß und gold
mit Goldschmuck
Der festliche Dhoti in weiß und gold
Die Churidar
immer in Kombination mit Schal und Hose
Bei der Arbeit gilt meist für verheiratete Frauen Sari Tragen, für unverheiratete Frauen meist das Tragen einer Churidar. Für Männer gilt Hemd und Hose im Büro. Dabei ist uns aufgefallen, dass man hier stärker auf Sauberkeit und ein gepflegtes Aussehen achtet. So werden Sachen nur einen Tag lang getragen und die Hemden der Männer sind stets faltenfrei.
In der Freizeit hingegen ist der Dhoti eine bequeme und beliebte Alternative für die Männer und gerade jüngere Frauen wechseln zu westlicher Kleidung.

Neu für uns war vor allem die Art des Shoppens. Schon allein der Preis für die Kleidung unterscheidet sich stark von den Preisen in Deutschland. Im Schnitt zahlen wir ca. 500 Rupien (umgerechnet ca. 7€) für den Stoff einer kompletten Churidar, den wir allerdings anschließend zu einem Schneider bringen. Für weitere 300 Rupien (umgerechnet ca. 4,50€) wird der Stoff per Maß auf einen zu geschneidert.
Saris sind auch für ca. 500 Rupien erhältlich, das Schneidern kostet allerdings nur 100-150 Rupien (umgerechnet 1,50€-2,00€).



Zum Outfit gehört, genauso wie Hose und Oberteil , der Schmuck bei einer Frau. Der legendäre rote Punkt stand ursprünglich für das dritte Augenpaar im Hinduismus. Heutzutage fungiert er allerdings größtenteils als ein übliches Modeaccessoire, das in allen erdenklichen Farben und Formen auftritt. Sowohl als Dot, ein Farbpunkt zwischen den Augenbrauen, als auch als Bindi, ein Aufkleber aus goldenen, silbernen oder roten Perlen, egal ob tropfenförmig, kreisrund oder oval.

Zusätzlich zum Bindi oder Dot tragen die Frauen auch Goldschmuck. Zierliche als auch überladene Ohrringe in Glockenform sieht man am häufigsten. Außerdem sind goldenen Armreifen, sogenannte Bangles, üblich.

Zum gängigen Bild auf der Straße gehören auch Nasenpiercings. Sie sind schon seit dem 16. Jahrhundert Teil der Tradition und ihm werden je nach Religion und Region unterschiedliche Bedeutungen nachgesagt. So wurde uns sowohl gesagt, dass ein Nasenpiercing auf der rechten Seite dafür steht, dass eine Frau verheiratet sei, als auch, dass Hindus den Nasenpiercing links, Moslems den Nasenpiercing rechts tragen. In der ayurvedischen Heilkunst wird einem Piercing im linken Nasenflügel sogar eine fruchtbarkeitssteigernde Wirkung nachgesagt und er soll Regelschmerzen lindern. Im Großen und Ganzen ist der Nasenpiercing vor allem Schmuck, der sowohl rechts, als auch links, und sogar auf beiden Seiten getragen wird. Die Stecker reichen von kleinen dezenten Steinen, über schmale Ringe, bis hin zu äußert großen auffälligen, goldenen Piercings.
Eine Churidarhose in Einheitsgröße

Indian clothing

India - the land of colourful clothes and women with a red dot between their eyes.
Indeed, India has a lot more to offer than this stereotype.

Walking through the streets here in the south of India you see not only women in Saree or Churidar but also women wearing a headscarf or a Niqab as well as women wearing simple jeans and t-shirts. Also the male part of society wears not only Lungi and Dhoti but also jeans and shirts.
Nevertheless, we’ve already got into touch with some hidden dress codes.
Women should wear trousers or pants that cover their ankles and their top should be long. On holidays in Kerala most women wear the typical white and golden Saree while the males are likely to wear a white Dhoti. At work the suitable outfit for married women is the Saree, for unmarried women the Churidar, always including shawl. Men should wear shirt and pants at work. We have already noticed the importance of cleanliness and tidiness. Thus shirts should always be crease-free and the cloth should be worn only for one day.
In freetime the cloth can be more casual. Most men wear a Dhoti and some younger women also prefer western clothes after work.
If you buy clothes you often just buy the material. The material for a normal Churidar od Saree costs about 500 Rupees (7€) and tailoring costs about 300 Rupees (4,50€) for the Churidar and 100 to 150 Rupees (1,50€-2,00€).
As well as trousers and shawl also jewellery should be worn to complete an outfit. Originally the red dot on the forehead symbolized a third eye in Hinduism. Nowadays the Dot on the forehead is only an accessory that appears in every colour and shape not only as a dot but also as little sticker called Bindi. Additionally, women use to wear golden earrings and bracelets that are called bangles.
Another striking accessory is the nose piercing. It has been part of Indian tradition since the 16
th century and depending of religion and region different meanings exist. Some people say a piercing on the right side shows that the woman is married. A common interpretation implies that Hindus wear the piercing on the left side, Moslems on the right side. The piercing can even be part of medicine. Wearing nose piercing on the left side it can cure menstrual cramps and improves fecundity.
Above all the nose piercing is just an accessory that can be worn either left or right but also on both sides in every size, colour and shape.


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